Liwonde Safari Camp

Pünktlich um neun sind wir gestern in Dedza aufgebrochen. Knappe 200 km lagen vor uns, Ziel war Liwonde. Nach einigen km auf wieder mal bester Straße sind wir links abgebogen und den herrlichen Golomotipass gefahren. Landschaftlich war das wieder mal ein echter Hingucker, von 1.300 m ging es in serpentinenreicher Fahrt hinunter auf See- Niveau (ca. 500 m). Endlich wurden auch die Temperaturen wieder afrikanisch (die Nacht in Dedza war ziemlich kalt). An einem der Steilstücke im Golomoti- Pass ging dann plötzlich gar nichts mehr – wir mussten stoppen und parken. Grund war ein verunglückter LKW, der die ganze Straße blockierte. Es zeigte sich eine wenig schöne Szenerie: Der Truck sah schlimm aus, vom Fahrerhaus war kaum noch etwas zu sehen, die Ladung war auf der Straße verteilt und viele, viele Schaulustige (war das auch ein Teil der Ladung???) standen drum rum, ein Kind musste sich am Straßenrand übergeben, an einem anderen LKW wurde der platte Hinterreifen (am Steilstück!) gewechselt und ein weiterer Truck versuchte, den verunfallten LKW mit einer Eisenkette zu sichern oder zu bergen… Dabei hatte der verunglückte LKW noch Glück: an dieser Stelle ging es nämlich ungeschützt viele, viele Meter senkrecht bergab… Aber auch hier gilt: that´s Africa! Unten am Pass angekommen lag gleich nochmals ein 40- Tonner MAN samt Sattelauflieger seitlings auf der Straße – und blockierte die selbe. Aber kein Problem, wir mussten ohnehin rechts abbiegen. Gegen 14 Uhr sind wir dann in Liwonde angekommen. Eigentlich wollten wir ja in Mwuu- Camp. Doch dann sind wir noch kurz („nur zum anschauen“…) ins Liwonde Safaricamp gefahren – und hier hängen geblieben, so gut hat es uns gefallen. Es ist einfach nur traumhaft hier. Alles sehr wild, kein Generator, keine Elektrizitätsanbindung, riesige Baobabs, direkt am (nicht eingezäunten) Liwonde NP. Unseren Sundowner haben wir am Observationpoint in 3 Meter Höhe genossen und anschließend am offenen Lagerfeuer an unserem Plätzchen gegrillt und Brot gebacken. Es hat gerade noch so gereicht, als gegen 19 Uhr – es war natürlich schon seit einer Stunde stockdunkel – unerwarteter Besuch vorbeikam: Elefanten direkt bei uns, keine 5 Meter entfernt. Ruckzuck haben wir uns ans bzw. ins Auto zurückgezogen und noch schnell abgespült. Der Koloss schaute kurz noch in die Dusche rein und zog dann weiter Richtung Bar. Dort mussten dann auch die paar Gäste ein Weilchen bleiben, bis die Luft wieder rein war. Alles ziemlich spannend… Man sieht überall auf dem Camp verteilt Elefantendung. Die Herde, die hier regelmäßig vorbeizieht, umfasst so um die 30 Tiere. Und die sind quasi Stammgäste hier… Gegen 21 Uhr war der Spuk dann vorüber und wir hatten eine angenehme und ruhige Nacht – bei einem sagenhaften Sternenhimmel. Heute morgen sind wir gegen halb neun zu einem Bootstripp auf dem Shire River aufgebrochen. Auf der gut 3,5- stündigen Tour, bei der wir das klapprige Boot ganz für uns hatten, sahen wir viele, Hippos, Krokodile, Vögel (auch einen Seeadler) und Elefanten, die am Fluss auf Nahrungssuche waren. Aus dieser für uns völlig neuen Perspektive war die Bootsfahrt ein ganz besonderes Erlebnis. Und jetzt haben wir unsere Spaghetti intus und hängen am Camp rum – Franka und Theresa spielen „Ball über die Schnur“, Katha assistiert, Claudi liest in der Spätnachmittagsonne auf der Aussichtsplattform und ich informiere all die, die es wissen wollen, was wir hier so treiben. Soweit für heute aus dem wilden Afrika. Uns geht´s allen gut, nur unser Iveco zeigt Kampfspuren: die A- Säule, die Fred erst gerichtet hat, ist wieder gerissen. Das ist eben den tollen Straßen hier geschuldet…

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